Andrea Fenoglios Kompositionen sind Lehrstücke der hohen Küchenkunst. Eigentlich bleibt Fenoglio eher klassisch, lässt behutsam neue Aromen einfließen, überrascht aber das eine und andere Mal mit intelligenten Interpretationen an sich traditioneller italienischer Gerichte. Das Vitello tonnato kommt als Emulsion von Thunfisch, Wasser und Öl auf den Tisch, die auf einem feinen Kalbfleischwürfel liegt. Natürlich alles ohne Mayonnaise. Ein Festmahl waren die Maltagliati mit Geflügelragout und geraspelten Haselnüssen. Fleisch, oftmals ein Problemkind in Südtirols Küchen, kommt hier in veredelter Manier auf den Tisch. Sowohl das Zweierlei (Brust und Keule) vom Perlhuhn mit Pastinaken und violetten Kartoffeln als auch die Milchlammschulter aus den Pyrenäen in der Pistazienkruste bewiesen dies. Aus der ebenfalls eher klassisch gehaltenen Dessertauswahl gefiel die Schokolade „Minus 7 Grad“, von der Konsistenz ähnlich einer Mousse, aber ohne den Zusatz von Obers. Selbstverständlich fehlt in Merans feinster Adresse auch eine umfassende Auswahl bester regionaler und internationaler Tropfen mit klangvollen Namen aus der weiten Weinwelt nicht, die kenntnisreich empfohlen werden und auch im glasweisen Ausschank erschwinglich bleiben.
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